"Es ist zu unbequem"​ Top Gründe, warum Arbeitnehmer/innen ihre Masken nicht tragen.

Eine der Hauptursachen für Unfälle bei der Benutzung von PSA ist, dass die PSA entweder nicht oder falsch benutzt wird. 

In der Schweiz haben wir die beiden folgenden Gesetze:

"Der Arbeitgeber muss dafür sorgen, dass die PSA jederzeit bestimmungsgemäss verwendet wird. (VUV, Art. 5)"

"Der Arbeitnehmer ist seinerseits verpflichtet, die ihm zur Verfügung gestellten PSA zu benützen und ihre Wirksamkeit nicht zu beeinträchtigen (VUV, Art. 11)"

Dennoch kommt es immer wieder zu Unfällen, weil die PSA nicht richtig benutzt wird. 

Beim Atemschutz ist dies äusserst problematisch, da Verletzungen nicht sofort erkennbar sind. Berufsbedingte Krankheiten durch das Einatmen gefährlicher Partikel können sich erst nach Jahren entwickeln, schränken aber die Lebensqualität dramatisch ein. 

Werfen wir einen Blick auf einige der häufigsten Gründe:

  • "Ich glaube nicht, dass ich es brauche."

  • "Mir wird zu heiss und unangenehm."

  • "Ich kann nicht richtig atmen."

  • "Es stört meine andere PSA."

  • "Ich möchte mich nicht jeden Tag rasieren."

  • "Es ist nur ein schneller Job."

Unwissenheit über die Gefahren

Gründe wie "Ich glaube nicht, dass ich sie brauche" oder "Es ist nur eine schnelle Arbeit" sind auf die Unwissenheit der Arbeitnehmer/innen zurückzuführen. Die Beschäftigten wurden nicht über die Gefahren am Arbeitsplatz und die daraus resultierenden Folgen aufgeklärt. 

Viele Gefahren für die Atemwege sind mit blossem Auge nicht zu erkennen, und die Auswirkungen des Einatmens des Stoffes sind nicht immer sofort spürbar. 

Berufskrankheiten wie Berufsasthma, Silikose oder Asbestose können sich erst 10 Jahre nach der Exposition entwickeln. Dies schränkt die Lebensqualität der Arbeitnehmer/innen drastisch ein, gefolgt von anderen Folgen wie finanziellen Belastungen, Beziehungsproblemen und Depressionen. 

Ein Schulungsprogramm hilft den Beschäftigten, die sie umgebenden Gefahren zu erkennen, und ermutigt sie hoffentlich, die richtige PSA zu benutzen.

Eine Maske passt nicht für alle. 

Gründe wie "Ich kann nicht richtig atmen" oder "Mir wird zu heiß und ungemütlich" könnten darauf zurückzuführen sein, dass der Arbeitnehmer die falsche PSA für sein Gesicht oder die Arbeit trägt. Verwenden die Beschäftigten den richtigen Filter (z. B. einen Gasfilter, wenn sie mit Partikeln zu tun haben, oder einen P2-Filter, wenn ein P3-Filter erforderlich ist), oder bietet die Maske die beste Passform für das Gesicht? 

Die Bedeutung von Fit-Testing. 

Nicht alle Gesichter sind gleich, und nicht alle Masken sind universell einsetzbar.

Fit-Tests können in Echtzeit zeigen, ob die Maske die beste Abdichtung/den besten Schutz bietet. Die Beschäftigten können sofort korrigiert werden, wie sie ihre Masken aufsetzen und mit möglichen Leckagen umgehen sollen.

Es kann sein, dass Beschäftigte jahrelang eine nicht passende Maske getragen haben! 

Die Dichtsitzprüfung verringert die Zahl der nicht passenden Masken und verbessert die Sicherheit der Beschäftigten. 

Kompatibilität der PSA

"Sie verträgt sich nicht mit meiner anderen PSA" - hier ist es wichtig zu wissen, dass alle PSA-Produkte miteinander kompatibel sein müssen. Es ist sehr empfehlenswert, ein Set von einem Hersteller zu verwenden, da dieser die Produkte oft miteinander getestet hat. Es ist wichtig, die Maske mit der zusätzlichen PSA zu testen, wenn du einen Fit-Test durchführst.

Eitelkeit geht vor Sicherheit

"Ich möchte mich nicht jeden Tag rasieren" - viele Arbeitnehmer/innen sind sich nicht bewusst, dass selbst leichte Bartstoppeln die Dichtigkeit der Maske beeinträchtigen können. Fit-Tests zeigen, dass Beschäftigte selbst mit leichten Bartstoppeln keine optimale Passform erreichen. 

Wenn sich die Beschäftigten wirklich nicht rasieren wollen, müssen sie ein nicht eng anliegendes Atemschutzgerät verwenden, z. B. eine Haube oder einen Helm in Kombination mit einem Atemluftgerät. Dies hat den Vorteil, dass der Atemwiderstand verringert wird und die Arbeitsumgebung angenehmer ist.

Unterweisung, Unterweisung, Unterweisung!

Vergiss nicht, dass Atemschutzgeräte der PSA-Kategorie III angehören und daher jedes Jahr von einem zertifizierten Ausbilder in das An- und Ablegen, die Wartung und Pflege unterwiesen werden müssen. Fit-Tests sind in Grossbritannien und Amerika gesetzlich vorgeschrieben, in der Schweiz jedoch noch nicht. Es wird aber empfohlen, einmal im Jahr eine quantitative Dichtsitzprüfung durchzuführen - oder wenn sich das Gesicht extrem verändert hat (Gewichtsverlust, Gewichtszunahme, Operationen) oder wenn Du dich entscheidest, eine neue Maske in der Firma einzusetzen.

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Hitzestress - Es wird heiss!

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Bauarbeitenverordnung (BauAV) 2022 + PSA