Bauarbeitenverordnung (BauAV) 2022 + PSA

Bauarbeitenverordnung (BauAV) 2022 + PSA

Die Bauarbeitsverordnung wurde aktualisiert und ist nun vollständig anwendbar. 

Die Arbeit auf einer Baustelle birgt viele verschiedene Gefahren in Form von Stössen, Stolpern, Stürzen, Chemikalien, Sonneneinstrahlung und Lärm. Daher ist die richtige Verwendung von PSA für Bauarbeiter unerlässlich, um auch nach der Pensionierung ein gesundes und erfülltes Leben zu führen. 

Mein Vater hat etwa 35 Jahre lang auf dem Bau gearbeitet - und ist jetzt fast taub und sein Arm ist völlig sonnengeschädigt. 

Werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Änderungen für PSA:

Art. 4 Sicherheits- und Gesundheitsschutzkonzept

1 Der Arbeitgeber hat dafür zu sorgen, dass vor Beginn der Bauarbeiten ein Konzept vorliegt, in dem die für seine Arbeiten auf der Baustelle erforderlichen Sicherheits- und Gesundheitsschutzmassnahmen aufgezeigt werden. Das Konzept muss namentlich die Notfallorganisation regeln.

2 Es muss schriftlich oder in einer anderen Form, die den Nachweis durch Text ermöglicht, erstellt werden.

Dazu gehört auch die Dokumentation der durchgeführten Schulungen. Alle Benutzer von PSA der Kategorie III (Chemikalienschutz, Gehörschutz, Atemschutz und Absturzsicherung) müssen laut EU-Recht von einem zertifizierten Ausbilder ordnungsgemäss unterwiesen werden.

Art. 6 Schutzhelmtragpflicht

Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen bei allen Arbeiten, bei denen sie durch herunterfallende Gegenstände oder Materialien gefährdet werden können, einen Schutzhelm tragen.

In jedem Fall ist ein Schutzhelm zu tragen:


  • bei Hochbau- und Brückenbauarbeiten bis zum Abschluss des Rohbaus;

  • bei Arbeiten im Bereich von Kranen, Aushubgeräten und Spezialtiefbaumaschinen;

  • beim Graben- und Schachtbau sowie beim Erstellen von Baugruben;

  • in Steinbrüchen;

  • bei Untertagarbeiten, mit Ausnahme von Installationsarbeiten in Technikräumen, bei denen eine Gefährdung durch herunterfallende Gegenstände oder Materialien ausgeschlossen werden kann;

  • bei Sprengarbeiten;

  • bei Rückbau- oder Abbrucharbeiten;

  • bei Gerüstbauarbeiten;

  • bei Arbeiten an und in Rohrleitungen.


In jedem Fall ist ein Schutzhelm mit Kinnband zu tragen:


  • bei Arbeiten mit einer persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz (Seilsicherung);

  • bei Arbeiten am hängenden Seil;

  • bei Arbeiten im Bereich von Helikoptern.


Wie wählt man einen Schutzhelm aus?

Zunächst muss festgestellt werden, welche Aufgabe der Arbeitnehmer auszuführen hat und welche Einschränkungen und Risiken bei der Tätigkeit zu beachten sind. Das erforderliche Schutzniveau eines Schutzhelms variiert je nach Tätigkeit.

Benötigt der Arbeitnehmer zusätzlich Gehörschutz, UV- und Kälteschutz oder Gesichtsschutz? Die PSA muss miteinander kompatibel sein und darf dem Arbeitnehmer keine Unannehmlichkeiten bereiten oder seinen Schutz beeinträchtigen. 

Eine Grösse passt nicht für alle!

Du musst den Kopfumfang des Arbeitnehmers und den Komfort berücksichtigen. Leichtere Helme mit zusätzlichen Komfortmerkmalen wie Schweissbändern und leicht zu schliessenden Mechanismen werden viel eher akzeptiert als schwere, komplizierte Helme. 

Halte deinen Helm richtig instand!

Du darfst deinen Helm niemals direkt in der Sonne lagern. Viele Leute lassen ihre Helme vorne im Auto direkt am Fenster liegen. Die UV-Einwirkung führt zu einer vorzeitigen Alterung des Kunststoffs und kann den Schutz, den der Helm bietet, drastisch verringern.

Beschrifte deinen Helm niemals mit einem Markierstift.

Die im Stift enthaltene Chemikalie verändert auch das Material und kann den Schutz verringern. Alle Helme, die mit einem Stift markiert wurden, müssen sofort ersetzt werden.

Art. 7 Warnkleider

Bei Arbeiten im Bereich von Verkehrsmitteln wie Baumaschinen und Transportfahrzeugen oder bei Arbeiten im Bereich von öffentlichen Verkehrswegen müssen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Warnkleider in farbigem fluoreszierendem Material höchster Auffälligkeit und mit retroreflektierenden Flächen tragen.

Art. 36 Lärm

Kann die Lärmbelastung durch technische oder organisatorische Massnahmen nicht unter den Grenzwert nach den Richtlinien über Grenzwerte für physikalische Einwirkungen nach Artikel 50 Absatz 3 VUV6 gesenkt werden, so sind geeignete Gehörschutzmittel zu tragen.

Es ist sehr wichtig zu beachten, dass Gehörschutz als PSA der Kategorie III eingestuft ist und dass alle Benutzer von einem zertifizierten Ausbilder in Gehörschutz unterwiesen werden müssen. Dies muss auch dokumentiert und in dein Sicherheitskonzept aufgenommen werden. Diesen Service kann dir die LD Safety GmbH anbieten.

Art. 37 Sonne, Hitze und Kälte

Bei Arbeiten bei Sonne, Hitze und Kälte sind die erforderlichen Massnahmen zum Schutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu treffen.

Beruflich bedingter Hautkrebs ist leider eine der häufigsten Krankheiten am Arbeitsplatz und tritt natürlich oft erst Jahre nach der Exposition auf. Sonnencremes (idealerweise mit Faktor 50) und UV-Schutzkleidung können dazu beitragen, das Risiko zu verringern, dass Arbeitnehmer diese Krankheit bekommen. 

Auch die Arbeit in der Kälte kann einige sehr unangenehme Krankheiten verursachen, wie z.B den Grabenfuss und den Immersionsfuss (der ein sehr unangenehmes Kribbeln, Jucken und Anschwellen der Beine verursacht). Das richtige Schuhwerk und die richtige Kleidung können helfen, das Risiko zu verringern.

Wenn du dir nicht sicher bist, welcher Schutz erforderlich ist, oder eine Beratung zu den besten Produkten brauchst, melde dich bei uns. 

LD Safety ist eine anbieterneutrale Beratungsagentur mit dem Ziel, den besten Schutz für Arbeitnehmer zu bieten.

Wir können dir auch bei der Erstellung deines eigenen PSA-Konzepts helfen, das in dein Gesundheits- und Sicherheitskonzept integriert werden kann.

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